Unser 850l Raumteiler

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    • Unser 850l Raumteiler

      Hallo zusammen



      Endlich ist es soweit, es ist Leben in unser Becken eingetaucht. Aber beginnen wir von vorne.



      Am 03.05.2016 konnten wir das Becken von Roger abkaufen. Es ist ein 180x80x60 Becken mit 15mm Scheiben auf einem Hochglanz Unterschrank, welcher in weiss gehalten ist. Ein wahres Prachtstück. Beim Aufstellen führte jedoch eine kurze Unachtsamkeit zu einem Platzer an einer oberen Ecke. Schade, jedoch sieht man bei geschlossener Blende nichts davon.

      An dieser Stelle nochmals vielen herzlichen Dank Roger. Du hast uns da eine super Basis für unser Projekt gestellt.

      Ebenso ein herzliches Dankeschön möchte ich an alle Helfer während dem Umzug richten. War schon sauschwer das Teil. (h)
      Kurz vor Mitternacht haben wir dann Feierabend gemacht. Dies war der Stand:
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      Vielen Dank an @emoceans für das Vermieten der Scheibensauger. Ich empfehle jedem der ein Becken umziehen will, solche professionellen Sauger. Damit kann das Aquarium viel einfacher angehoben werden.

      Da der Überlaufschacht nicht in einer Ecke sein durfte, weil wir das Aquarium als Raumteiler aufstellen wollten, mussten diverse Umbauarbeiten stattfinden. Um diese Zeit zu überbrücken, hat uns Yvonne angeboten, Asyl für die Steine und Fische in ihrem 1000l Riffbecken zu bieten.

      Vielen vielen Dank an @Kiara666 an dieser Stelle. Ohne dich wäre das alles nicht möglich gewesen. :love:

      Entfernen der Keramikrückwand

      Das Entfernen der Rückwand erwies sich schlussendlich als sehr einfach durchführbar. Es musste lediglich der Riffmörtel an den Rändern entfernt werden. Danach liessen sich die Platten relativ einfach herausnehmen.

      Überlaufschacht entfernen


      Um den Überlaufschacht zu entfernen habe ich einen Metallmasstab genommen und ihn zwischen den Glasplatten mit ordentlichem Druck in Richtung Boden gedrückt. Das Silikon wurde so sauber durchtrennt. Die restlichen Überbleibsel wurden mit einem neuen Ceranfeld-Schaber entfernt.

      Verrohrung neu Bohren

      Da der Überlaufschacht um positioniert wurde, mussten natürlich auch die Bohrungen neu verlegt werden. In diesem Zug habe ich mich dazu entschieden, das Beananimal-System zu verbauen. Damit soll ein lautloses Abfliessen des Wassers in das Technikbecken ermöglicht werden. Dabei wird ein Durso ohne Lochbohrung im Syphonbetrieb mittels Feinstellventil so eingestellt, dass nur noch eine sehr kleine Menge Wasser über den 2. Durso kommt. Zusätlich wird noch ein Notablauf, welcher 5mm über den Wasserstand im Becken ragt, verbaut. Ich kann an dieser Stelle den bei uns noch ziemlich unbekannten Ablauf wärmstens empfehlen!! Damit ist ein lautloses Ablaufen des Wassers problemlos möglich. Selbst bei voller Leistung unserer Red Dragon 7000L Pumpe hört man absolut nichts.
      Da ich keine Kabel aussen am Becken haben wollte, habe ich mich dazu entschieden, ein weiteres 32mm Rohr zu installieren, in welchem ich die Kabel für die Strömungspumpen sowie die Lampen einziehen kann. Die Stecker der Lampe passen problemlos durch das Kabel-Rohr. Momentan sind 2 Kabel der Strömungspumpe und 2 Kabel der Lampen eingezogen. Das Rohr hätte jedoch locker noch Platz für ein bis zwei weitere Kabel.

      Zum Bohren der neuen Löcher wurde mit Spielknete ein Ring mit grösserem Durchmesser als das Bohrloch geformt, welcher an der zu bohrenden Stelle gelegt wird. Dieser Ring wurde dann mit Wasser gefüllt. Somit ist eine konstante Kühlung möglich und die Glasspäne werden aus der Bohrstellte hinausgetragen.
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      Nun wurde ein Diamantkronenbohrer in den Akkuschrauber eingespannt und in einem 45° Winkel angesetzt. Der Winkel ist wichtig, da der Bohrer sonst weglaufen würde. Es braucht beim Glasbohren praktisch keinen Druck, da das Glas weggeschliffen und nicht weggeschnitten wird. Nach und nach mit laufendem Akkuschrauber den Bohrer in eine Senkrechte Position bringen. Wichtig ist, dass während dem Bohren der Schrauber immer ein wenig im Kreis bewegt wird um frisches Wasser an die Bohrstelle zu bringen und die Glasspäne hinauszuspülen. Es muss immer genug Wasser im Knetering sein!! Gegebenenfalls nachschütten!!
      Nach einer gefühlten Ewigkeit in welcher ich Blut geschwitzt habe, sind alle Löcher gebohrt und die Verschraubungen können eingebaut werden. Ich habe mich dabei für schraubbare, verklemmende Verschraubungen entschieden. So kann bei einem Umzug das Rohr problemlos entfernt werden. Zudem kann leicht die Höhe im Überlaufschacht eingestellt werden.
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      Neuen Überlaufschacht planen und bestellen

      Den Überlaufschacht habe ich zuerst in einem CAD Programm konstruiert und die so gezeichneten Glasscheiben bei einem Glaser in Auftrag gegeben. Das Einkleben der Scheiben verlief dann ziemlich Problemlos. Für diejenigen, die noch nie Scheiben in ein Aquarium geklebt haben: Nehmt euch ein Klebeband, welches ihr mit 5mm Abstand zum Stoss an die Glasscheibe klebt. Habt ihr die Scheiben eingesetzt werden die Fugen gezogen und unverzüglich die Klebebänder entfernt. So erreicht ihr eine saubere und gerade naht;) Ich habe das leider erst bei der 2. Verklebung so gemacht. Die erste Naht ist zum Glück nicht mehr sichtbar:P



      Zuschneiden der Rückwand

      Ich habe mich dazu entschieden, dass die Strömungspumpen unsichtbar verbaut sein sollen. Deshalb habe ich die Rückwand, ein bischen mehr als die Breite der Strömungpumpe, über den Überlaufschacht stehen lassen. Zugeschnitten habe ich die Rückwandplatten mit einer Steintrennscheibe, eingespannt in eine Flex. Kauft euch eine Trennscheibe, die nur so gross ist, dass ihr den Handschutz montiert lassen könnt! Die Öffnungen für die Strömungspumpen habe ich ebenso mit der Trennscheibe herausgeflext. Diese Öffnungen habe ich schlussendlich mit einer Böschungsmatte verschlossen, damit sich auch Anemonen sicher im Aquarium bewegen können.
      Die einzelnen Elemente habe ich mit Silikon aneinander geklebt und die Fuge mit Zement verschlossen.

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      Liebe Grüsse aus Winti
      Samuel
    • Unterschrank

      Zur Geräuschreduzierung habe ich den kompletten Boden mit Naturkautschuk ausgelegt. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Holz nun vor dem Salzwasser geschützt ist.
      Um alle Geräte anschliessen zu können, habe ich einen Brüstungskanal installiert. Auf jede Steckdose habe ich ein einzelnes Kabel gezogen. Falls irgendwann mal etwas mit einer Steckdose nicht stimmen sollte kann ich diese einfach im Elektroverteiler abhängen.
      Die Wasser Zu- und Ableitung habe ich mittels Silikonschlauch entkoppelt. Somit werden allfällige Schwingungen stark reduziert und nicht vom Technikbecken an das Aquarium, oder umgekehrt, übertragen.
      Die Netzteile der Lampen habe ich mithilfe von Winkeln an der Wand befestigt. Als Beleuchtung im Unterschrank habe ich mich für 2 10W Ledstrahler in Coolwhite und einem Bewegungsmelder entschieden. Beides extrem günstig über Aliexpress zu beziehen. Bis jetzt Top :D
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      Da ich das Becken mit den ATI Essential betreiben werde, habe ich mir eine 6-Kanal Dosierpumpe gekauft. Die 3 Flüssigkeiten habe ich in einem Plexibehälter mit 3 einzelnen Kammern von Fishstreet gefüllt. Ich bin mit der Verarbeitung des Behälters sehr zufrieden. Macht sich super.
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      Das Technikbecken habe ich in 3 Kammern aufgeteilt. Rückförderpumpe, Abschäumerbereich in welchem ich noch einen Pelletfilter sowie wenn benötigt Kohle oder Phosphatadsorber betreiben kann, sowie ein grosser Algen-/ Ableger-/ Quarantäne-/ Schwimmschulen-Bereich.
      Weiter habe ich eine Beruhigungszone eingeklebt. Das Wasser erreicht das Technikbecken so (in Kombination mit dem Beananimal) absolut lautlos. Hat wirklich genau so funktioniert, wie erhofft. IMAG0561.jpg

      Da die Luftfeuchtigkeit im Unterschrank deutlich zu hoch war, habe ich eine zusätzliche Öffnung für einen 140mm "be quiet Silent Wings-Lüfter" gebohrt. Diese Lüfter haben einen super Durchsatz und sind extrem leise. Kann sie wirklich empfehlen. Ein Lüfter hat in meinem Fall locker gereicht.
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      Befüllen des Beckens und starten

      Nun hiess es Wasser Marsch. Die Osmose lief 1 Tag auf Hochtouren und das Becken war voll. 2 Tage nach dem Aufsalzen wurde die Riffkeramik in das Becken eingesetzt. Probehalber habe ich direkt ein kleiner Ableger einer Zoanthus eingesetzt. Das Vorgehen beim Besetzen des Beckens habe ich praktisch identisch zu der Anleitung im „Die Legende vom Einfahren“ vom Riffjournal durchgeführt.Ein sehr interessanter Artikel wie ich finde:
      riffaquaristik-journal.net/201…ie-legende-vom-einfahren/

      Nach 2 Wochen konnte der erste Fisch umziehen. Er hat sich sehr schnell eingewöhnt. Die Wasserwerte sind nach wie vor alle im grünen Bereich. Nach und nach werden wir nun die weiteren Fische einsetzen. Heute habe ich die Dosierpumpe mit den Essentials in Betrieb genommen. Der KH-Wert ist innerhalb von 4 Tagen um 1dKh gesunken. Die Nitrifizierung ist wohl in vollem Gang. F-)

      Hier noch eine Gesammtansicht des Technikbeckens. Vom Hauptbecken mache ich dann morgen eins.
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      Zum Schluss will ich noch Martina danken. Ohne deine tägliche Unterstützung wäre das ganze nie so vorangeschritten. :love:
      Liebe Grüsse aus Winti
      Samuel

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Samavesi ()

    • Hoi Samuel
      Vielen Dank für den detaillierten Bericht! Sehr sorgfältige und durchdachte Konstruktion, Respekt!
      Mit den Strömungspumpen bläst du direkt durch die Böschungsmatten? Hast du genügend Strömung so, auch wenn dir verschmutzt sind? kannst du sie reinigen?
      Ich empfehle dir, Phosphatabsorber von Anfang an einzusetzen und das Silikat im Auge zu behalten.

      Viel Spass mit diesem schönen Aquarium!

      Gruss Christian
      Mitglied VMN und SDAT
    • Hoi Christian

      War in den letzten Tag schwer beschäftigt und schreibe deshalb erst jetzt.

      Vielen Dank. War wirklich ein riiiesen Haufen Arbeit. Das Strömungskonzept muss ich definitiv nochmals überarbeiten. Das Problem momentan ist der Abstand von Strömungpumpe zur Rückwand. Der Abstand (ca. 40-50 mm) sorgt für üble Verwirbelungen innerhalb des Holraumes. Ich werde als erstes Versuchen, ein Rohr auf die Strömungspumpe aufzusetzen, sodass das Ende vom Rohr bündig mit der dem Aquarium zugewendete Seite abschliesst. Wird dann vom Prinzip her etwa so aussehen wie die Panta Rhei Pumpen. Ob die Strömung dadurch Laminarer wird?? (V) :)
      Falls dies nicht klappt, werde ich ein Podest zwischen Glas und Strömungspumpe bauen.

      Die Böschungsmatten sind nur da rein gesteckt. Also kein Problem bzgl. Reinigung ;)

      Ich warte noch auf einen Filter. Dieser sollte eigentlich diese Woche ankommen. Habe mir überlegt, zuerst Phosphatadsorber rein zuhängen, da die Säulen doch ein wenig Depots angesammelt haben. Sinkt der Phosphatwert dauerhaft werde ich wahrscheinlich auf Pellets wechseln und nur noch nach Bedarf Adsorber reinhängen. Oder würdest du immer einen Adsorber mitlaufen lassen, einfach in kleiner Dosis?
      Silikat sollte eigentlich keines Vorhanden sein-> Mischbettharz mit Leitwertmessgerät und 0ppm. Silikat wäre doch auch am Leitwert ersichtlich oder?!
      Liebe Grüsse aus Winti
      Samuel