Hallo zusammen,
Nachdem in meinem Vorstellungsthread bereits viel Interesse an meinem Becken laut wurde, will ich es nun ein wenig näher vorstellen. Ich wollte schon immer ein Aquarium und als ich anfing zu tauchen, wollte ich erst recht eins, am besten ein Salzwasser. Der Wunsch ging aber aufgrund der finanziellen Situation als Student nie wirklich in Erfüllung. Inzwischen verheiratet, mit Kind und gutem Job hat sich das verändert und ich suchte ein Hobby, das man auch zu Hause machen kann. Da man das Aquarium sowieso nicht mit sich rum tragen kann, zumindest nicht physikalisch, dachte ich mir, dass es nun an der Zeit wäre, diesen lang gehegten Wunsch anzugehen. Selbstverständlich verkaufte ich es "zu Hause" als eine tolle Möglichkeit, dem Daniel die Sachverhalte eines Biotops näher zu bringen und dass es einen riesigen Didaktischen Wert hat. Was ich auch denke, dass es stimmt.
Ich konnte meine Frau dann überzeugen, dass wir uns ein kleines Süsswasseraquarium zulegen, um zu zeigen, wie schön so ein Hobby sein kann. Die 54 Liter sind natürlich extrem schwierig, interessant zu halten. Es hat zwar Leben, aber die Fische die Frau und Kind wollen gehen da natürlich nicht rein. Nemo hat in einem Süsswasseraquarium sowieso nichts zu suchen So ging die Diskussion im Januar 2015 langsam richtung Salzwasser und welche Grössse es denn sein dürfte. Ich erkor den perfekten Standort im Wohnzimmer. 2m x 1m, als ich dann ausrechnete, wieviel Wasser das wäre, wurde mir ein wenig mulmig. Deshalb entschlossen wir uns, erstmal ein kleines Salzwasserbecken zu halten, da ich mich wohler fühle, wenn ich die Materie selbst gut kenne, bevor ich mich in ein so grosses Abenteuer stürze. Somit habe ich täglich nach einem ca 200 Liter Becken Ausschau gehalten. Bis ich dann folgendes Becken occasion erstehen konnte: Juwel VISION 180
Ein perfektes Süsswasseraquarium, das jetzt beweisen durfte, dass es auch mit Salzwasser klarkommen wird. Gesagt getan, abgeholt und los gelegt. Am 31. Mai war es dann soweit, das Aquarium stand bei mir zu Hause! Aber da war doch noch was. So ein Aquarium soll man ja mit Wasser füllen...
Also eine RO/DI Anlage bestellt, Einen maxspect Gyre 130 um ordentlich Party in die Bude zu bringen, ein Kübel Salz und dann warten. Zwei Tage später war dann auch der Pöstler da und ich konnte loslegen. Wenn da nicht der blöde Anschluss des RO/DI gewesen wäre, der natürlich auf ein Schweizer Gewinde nicht passte. Ungeduldig wie ich bin, habe ich aber bereits Lebendgestein besorgt. Ja ich weiss, eigentlich das falsche Hobby, um zu hetzen. Habe meine Lektion gelernt.
Kurzum, ich habe das erste Salzwasser mit Hahnenwasser angemacht. Alles andere als ideal, aber nun ging es erstmal darum, das Lebendgestein lebendig zu halten! Ein paar Tage darauf war auch das RO/DI einsatzbereit und ich nahm das LG raus und ersetzte alles Wasser.
Ich habe dann relativ lange gewartet, bis ich mit dem Riffaufbau zufrieden war. Viel des ursprünglichen LG wurde entfernt, weil es einfach langweilig asusah. Ich habe einen guten Teil des Riffaufbaus mit trockenem Gestein gemacht und nur noch ein Teil ist lebend. Dafür sieht es jetzt auch einigermassen ansprechend aus! Die Steine liegen auf Lichtrasterplatte und die Säule ist mit einem Plexiglasstab gesichert. Die Brücken und Höhlen sind mit Mörtel zusammengefügt, da ich auch Schnecken will. Dann kam der Sand rein, alles gut soweit. Durch das viele LEbendgestein konnte ich eigentlich kein Cycle feststellen und ich wartete erstmal ein paar Wochen ob nicht doch was kommt. Unterstützt wurde mit Microbe-Lift Special blend und nite out unterstützt. Ammonium habe ich durch reines Ammonium zugegeben. War jeweils innert einer Nacht verschwunden!
Die Werte hatten sich sofort auf ein sehr gutes Niveau eingependelt und die Phosphate und Nitrate wurden auch immer weniger. Unter anderem wohl durch den starken Algenwuchs und anschliessend die Cyanoplage. Die hatte ich regelmässig abgesaugt und somit mehr Wasserwechsel wärend der Einfahrphase gemacht als ursprünglich geplant. Am 8. Juli habe ich meine ersten Einsiedler und Schnecken eingesetzt. Die Algen waren im Nullkommanichts weg, dafür legten die Cyanos so richtig los. Es war gespänstisch zum anschauen und ich konnte oder wollte gar nicht viel machen. Ende August waren die Cyanos aber mehr oder weniger unter Kontrolle. Unter anderem wohl weil die Phosphate schon länger bei null waren (Phorex von Juwel hat da sicherlich geholfen, das einzige, was in meinem Filter drin ist neben der Aktivkohle). Auch die Nitrate waren komplett verschwunden! Der Sand sieht wieder gut aus und ich erschrecke nicht immer ob dieser geisterhaften Fäden, welche überall rötlich braun herumschwebten.
Die nächsten Verbraucher sind inzwischen auch eingezogen; eine Gorgonie, eine Sinularia, eine kleine Meute Zoas und eine Briareum.
Da das Becken so einfach wie möglich sein soll, wird es auch bei unkomplizierten Weichkorallen und ein paar wenigen sehr toleranten LPS bleiben. Hinzu kommen ein paar wenige Fische, die in die Beckengrösse hineinpassen, keinen Stress verursachen und vor allem die Wasserwerte nicht zu sehr belasten. Ziel ist es eigentlich, das Becken ohne Abschäumer fahren zu lassen. Falls nötig, habe ich mir Gedanken zu einem on the top Refugium gemacht, wo ich Makroalgen wachsen lassen könnte. Ein Algenscraper wäre auch eine Möglichkeit, will aber keinen Platz im Becken dafür aufgeben und ohne Technikbecken wird es schwierig, den ohne Sauerei einzubauen. Selbstverständlich ist das Wohl der Tiere an oberster Stelle und sollte ich merken, dass ich die Werte nicht unter Kontrolle halten kann, werde ich einen Skimmer einbauen!
Der einzige Wert, welcher mir zur Zeit Sorgen macht, ist die Alkalinität. Calcium und Magnesium sind sehr konstant und verlieren bloss wenig (Ca bei 420, Magnesium bei 1260). Die Alkalinität nimmt allerdings sehr schnell ab! Inzwischen dosiere ich von Hand immer Carbonat nach (Fauna Marin Carbonat Mix). Dasselbe werde ich wohl auch für Calcium und Magnesium machen. Da das Calcium praktisch nicht abnimmt, kann ich eigentlich nicht auf Kalkwasser zurückgreifen, so wie ich das verstehe...
Über längere Zeit denke ich nun über eine Dosieranlage nach. Das morgendliche und abendliche Dosieren von Hand ist zum einen mühsam, zum anderen unzuverlässig und zum dritten nicht machbar wenn ich auf Dienstreise bin Mal schauen, wo mich diese Reise hin bringt.
Auf jeden Fall freue ich mich immer, wenn ich wieder was mit dem Aquarium tun kann und mal Probleme lösen kann, die nichts mit der Arbeit zu tun haben!
Nachdem in meinem Vorstellungsthread bereits viel Interesse an meinem Becken laut wurde, will ich es nun ein wenig näher vorstellen. Ich wollte schon immer ein Aquarium und als ich anfing zu tauchen, wollte ich erst recht eins, am besten ein Salzwasser. Der Wunsch ging aber aufgrund der finanziellen Situation als Student nie wirklich in Erfüllung. Inzwischen verheiratet, mit Kind und gutem Job hat sich das verändert und ich suchte ein Hobby, das man auch zu Hause machen kann. Da man das Aquarium sowieso nicht mit sich rum tragen kann, zumindest nicht physikalisch, dachte ich mir, dass es nun an der Zeit wäre, diesen lang gehegten Wunsch anzugehen. Selbstverständlich verkaufte ich es "zu Hause" als eine tolle Möglichkeit, dem Daniel die Sachverhalte eines Biotops näher zu bringen und dass es einen riesigen Didaktischen Wert hat. Was ich auch denke, dass es stimmt.
Ich konnte meine Frau dann überzeugen, dass wir uns ein kleines Süsswasseraquarium zulegen, um zu zeigen, wie schön so ein Hobby sein kann. Die 54 Liter sind natürlich extrem schwierig, interessant zu halten. Es hat zwar Leben, aber die Fische die Frau und Kind wollen gehen da natürlich nicht rein. Nemo hat in einem Süsswasseraquarium sowieso nichts zu suchen So ging die Diskussion im Januar 2015 langsam richtung Salzwasser und welche Grössse es denn sein dürfte. Ich erkor den perfekten Standort im Wohnzimmer. 2m x 1m, als ich dann ausrechnete, wieviel Wasser das wäre, wurde mir ein wenig mulmig. Deshalb entschlossen wir uns, erstmal ein kleines Salzwasserbecken zu halten, da ich mich wohler fühle, wenn ich die Materie selbst gut kenne, bevor ich mich in ein so grosses Abenteuer stürze. Somit habe ich täglich nach einem ca 200 Liter Becken Ausschau gehalten. Bis ich dann folgendes Becken occasion erstehen konnte: Juwel VISION 180
Ein perfektes Süsswasseraquarium, das jetzt beweisen durfte, dass es auch mit Salzwasser klarkommen wird. Gesagt getan, abgeholt und los gelegt. Am 31. Mai war es dann soweit, das Aquarium stand bei mir zu Hause! Aber da war doch noch was. So ein Aquarium soll man ja mit Wasser füllen...
Also eine RO/DI Anlage bestellt, Einen maxspect Gyre 130 um ordentlich Party in die Bude zu bringen, ein Kübel Salz und dann warten. Zwei Tage später war dann auch der Pöstler da und ich konnte loslegen. Wenn da nicht der blöde Anschluss des RO/DI gewesen wäre, der natürlich auf ein Schweizer Gewinde nicht passte. Ungeduldig wie ich bin, habe ich aber bereits Lebendgestein besorgt. Ja ich weiss, eigentlich das falsche Hobby, um zu hetzen. Habe meine Lektion gelernt.
Kurzum, ich habe das erste Salzwasser mit Hahnenwasser angemacht. Alles andere als ideal, aber nun ging es erstmal darum, das Lebendgestein lebendig zu halten! Ein paar Tage darauf war auch das RO/DI einsatzbereit und ich nahm das LG raus und ersetzte alles Wasser.
Ich habe dann relativ lange gewartet, bis ich mit dem Riffaufbau zufrieden war. Viel des ursprünglichen LG wurde entfernt, weil es einfach langweilig asusah. Ich habe einen guten Teil des Riffaufbaus mit trockenem Gestein gemacht und nur noch ein Teil ist lebend. Dafür sieht es jetzt auch einigermassen ansprechend aus! Die Steine liegen auf Lichtrasterplatte und die Säule ist mit einem Plexiglasstab gesichert. Die Brücken und Höhlen sind mit Mörtel zusammengefügt, da ich auch Schnecken will. Dann kam der Sand rein, alles gut soweit. Durch das viele LEbendgestein konnte ich eigentlich kein Cycle feststellen und ich wartete erstmal ein paar Wochen ob nicht doch was kommt. Unterstützt wurde mit Microbe-Lift Special blend und nite out unterstützt. Ammonium habe ich durch reines Ammonium zugegeben. War jeweils innert einer Nacht verschwunden!
Die Werte hatten sich sofort auf ein sehr gutes Niveau eingependelt und die Phosphate und Nitrate wurden auch immer weniger. Unter anderem wohl durch den starken Algenwuchs und anschliessend die Cyanoplage. Die hatte ich regelmässig abgesaugt und somit mehr Wasserwechsel wärend der Einfahrphase gemacht als ursprünglich geplant. Am 8. Juli habe ich meine ersten Einsiedler und Schnecken eingesetzt. Die Algen waren im Nullkommanichts weg, dafür legten die Cyanos so richtig los. Es war gespänstisch zum anschauen und ich konnte oder wollte gar nicht viel machen. Ende August waren die Cyanos aber mehr oder weniger unter Kontrolle. Unter anderem wohl weil die Phosphate schon länger bei null waren (Phorex von Juwel hat da sicherlich geholfen, das einzige, was in meinem Filter drin ist neben der Aktivkohle). Auch die Nitrate waren komplett verschwunden! Der Sand sieht wieder gut aus und ich erschrecke nicht immer ob dieser geisterhaften Fäden, welche überall rötlich braun herumschwebten.
Die nächsten Verbraucher sind inzwischen auch eingezogen; eine Gorgonie, eine Sinularia, eine kleine Meute Zoas und eine Briareum.
Da das Becken so einfach wie möglich sein soll, wird es auch bei unkomplizierten Weichkorallen und ein paar wenigen sehr toleranten LPS bleiben. Hinzu kommen ein paar wenige Fische, die in die Beckengrösse hineinpassen, keinen Stress verursachen und vor allem die Wasserwerte nicht zu sehr belasten. Ziel ist es eigentlich, das Becken ohne Abschäumer fahren zu lassen. Falls nötig, habe ich mir Gedanken zu einem on the top Refugium gemacht, wo ich Makroalgen wachsen lassen könnte. Ein Algenscraper wäre auch eine Möglichkeit, will aber keinen Platz im Becken dafür aufgeben und ohne Technikbecken wird es schwierig, den ohne Sauerei einzubauen. Selbstverständlich ist das Wohl der Tiere an oberster Stelle und sollte ich merken, dass ich die Werte nicht unter Kontrolle halten kann, werde ich einen Skimmer einbauen!
Der einzige Wert, welcher mir zur Zeit Sorgen macht, ist die Alkalinität. Calcium und Magnesium sind sehr konstant und verlieren bloss wenig (Ca bei 420, Magnesium bei 1260). Die Alkalinität nimmt allerdings sehr schnell ab! Inzwischen dosiere ich von Hand immer Carbonat nach (Fauna Marin Carbonat Mix). Dasselbe werde ich wohl auch für Calcium und Magnesium machen. Da das Calcium praktisch nicht abnimmt, kann ich eigentlich nicht auf Kalkwasser zurückgreifen, so wie ich das verstehe...
Über längere Zeit denke ich nun über eine Dosieranlage nach. Das morgendliche und abendliche Dosieren von Hand ist zum einen mühsam, zum anderen unzuverlässig und zum dritten nicht machbar wenn ich auf Dienstreise bin Mal schauen, wo mich diese Reise hin bringt.
Auf jeden Fall freue ich mich immer, wenn ich wieder was mit dem Aquarium tun kann und mal Probleme lösen kann, die nichts mit der Arbeit zu tun haben!
Michael
180 Liter, ohne TB, ohne Abschäumer, ohne alles Mal sehen wie es läuft und dann daraus lernen.
180 Liter, ohne TB, ohne Abschäumer, ohne alles Mal sehen wie es läuft und dann daraus lernen.